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Presseinformation 4. Dezember 2024
Zukunft der Kulturszene in Ostprignitz-Ruppin
Musikkultur Rheinsberg gGmbH zieht positive Bilanz: Pilotprojekt „Zukunft #KreiskulturOPR“ stärkt kulturelle Teilhabe und Vernetzung in Ostprignitz-Ruppin mit großer Kulturmesse, Pop-Up-Events im ländlichen Raum und kostenfreien Fortbildungsformaten
Ob Digitalisierung, Klimakrise, demografischer Wandel oder gesellschaftlicher Zusammenhalt: Auch im brandenburgischen Landkreis Ostprignitz-Ruppin steht die Kulturlandschaft vor langfristigen Herausforderungen. Um das regionale Kulturnetzwerk zu stärken und die kreative Infrastruktur auszubauen, wurde das Pilotprojekt „Zukunft #KreiskulturOPR“ ins Leben gerufen und im Laufe des Jahres 2024 durchgeführt: Dabei setzte die Musikkultur Rheinsberg gGmbH in Kooperation mit dem Kulturamt der Fontanestadt Neuruppin, dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin und der Kreisvolkshochschule Ostprignitz-Ruppin Impulse für eine zukunftsorientierte und vernetzte Kulturlandschaft. Die im Projekt entstandenen Ideen zeigen die kreative Vielfalt der Region und verdeutlichen, dass Kultur auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Ostprignitz-Ruppin ist: Sie schafft Arbeitsplätze, belebt den ländlichen Raum und stärkt die regionale Identität. Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln der ELER-Förderung, dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums.
Felix Görg, Leiter der Musikakademie der Musikkultur Rheinsberg: „Kultur in ländlichen Räumen hat ganz eigene Daseinsbedingungen – mit Herausforderungen, aber auch Chancen, die sichtbar gemacht werden müssen. Diese Chancen liegen vor allem in den engagierten Kulturakteurinnen und -akteuren. Genau das hat unser Projekt ‚Zukunft #KreiskulturOPR‘ eindrucksvoll gezeigt: Gemeinsam haben wir besondere Kulturveranstaltungen ko-kreiert und in Workshops innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen entwickelt.“
Höhepunkt und Abschluss des Projekts war die erste Kunst- und Kulturmesse Ostprignitz-Ruppins: Am 6. November kamen im Kulturhaus Stadtgarten Neuruppin über 400 Menschen zusammen – darunter 35 Aussteller, die exemplarisch die Vielfalt und Kreativität der lokalen Kulturszene widerspiegelten. Die Messe bot einen Querschnitt durch das kulturelle Schaffen der Region: Einzelkünstler, Ensembles, Vereine, Museen, Bibliotheken sowie Audio- und Videoproduktionsfirmen präsentierten ihre Arbeit und knüpften Kontakte.
Mario Zetzsche, Amtsleiter für Kultur und Tourismus der Stadt Neuruppin: „Das Projekt hat die Zusammenarbeit der beiden Kulturstädte Rheinsberg und Neuruppin gestärkt. Darüber hinaus wurde eine lockere Plattform für die Kunst- und Kulturszene im Landkreis Ostprignitz-Ruppin geboten, die den Austausch der Akteure gefördert und Hilfestellung zur Professionalisierung des überwiegend ehrenamtlichen Engagements gegeben hat. Das wurde eindrucksvoll deutlich bei der ersten Kulturmesse im Kulturhaus Stadtgarten – meines Wissens die erste ihrer Art im Land Brandenburg! Der Bedarf für diese Art Austausch zwischen den Kulturakteuren und ihrem Publikum war offensichtlich – das möchte ich mit der Musikakademie der Musikkultur Rheinsberg gern wiederholen!“
Bereits im Vorfeld der Messe stieß das Projekt auf große Resonanz: Über 700 Besucherinnen und Besucher kamen zu den Kulturcafés – Kulturevents an ungewöhnlichen Orten wie Bahnhofsgebäuden, einem Bauernhof oder einer Fleischerei. Die Veranstaltungen brachten kulturelle Vielfalt direkt in den ländlichen Raum. Die entwickelten Ideen spiegeln die Kreativität der Region wider: Sie reichen von der Umnutzung leerstehender Gebäude über jugendkulturell geprägte Projekte bis hin zu Initiativen, die von starkem bürgerschaftlichem Engagement getragen werden. Die Veranstaltungen fanden an verschiedenen Orten im Landkreis statt, darunter Linow, Lindow, Stüdenitz-Schönermark, Alt Ruppin, Neustadt/Dosse und Neuruppin. Zwischen September August und Oktober 2024 fanden zudem sechs kostenfreie Zukunftsworkshops statt. Ermöglicht mit Unterstützung durch die Kreisvolkshochschule, beschäftigten sich diese mit Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Ehrenamt, kultureller Teilhabe und Ko-Kreation. Rund 50 Kulturschaffende nahmen an den intensiven Sessions teil.
Akademieleiter Felix Görg: „Auf dem Land gilt noch mehr als in der Stadt: Jeder Einzelne, der sich für die Kultur einsetzt – ob Künstlerin, Veranstalter, Profi oder Amateur – ist für eine lebendige Kulturszene unverzichtbar. Ohne sie geht nichts! Für uns als Musikakademie der Musikkultur Rheinsberg ist das ein klarer Auftrag: Wir möchten auch in Zukunft Angebote schaffen, die diese Personen stärken und so zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Kultur im ländlichen Raum beitragen.“
Einer der Teilnehmer war Martin Meinecke, Gründer des Labels und Tonstudios „Fis’Records“ aus Wusterhausen/Dosse und Mitglied des Vereins „Musik-Kultur Brandenburg e.V.“: „Alle Ausstellenden haben gezeigt, wie groß ihr Engagement für Kunst und Kultur im Landkreis ist. Für mein Tonstudio haben sich konkrete Projekte ergeben: Unter anderem werde ich mit dem Kammerchor Chorisma eine professionelle CD-Aufnahme umsetzen. Zudem konnte ich für unseren Verein ein neues Mitglied akquirieren. Besonders wertvoll war der persönliche Austausch mit engagierten Menschen und die neuen Impulse für unsere Vereinsarbeit.“
Presseinformation 16. Oktober 2024
Programm Osterfestspiele Schloss Rheinsberg 2025
Die Osterfestspiele Schloss Rheinsberg 2025 beleuchten die Utopie vom idyllischen Schäferleben in Musiktheater, Schauspiel und Konzert: Im Zentrum steht Mozarts Oper „Der königliche Hirte“ mit der Kammerakademie Potsdam und Preisträgern des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg
Die Osterfestspiele Schloss Rheinsberg gehen in ihre fünfte Ausgabe: Vom 17. bis 21. April 2025 steht unter dem Motto „Der Traum von Arkadien“ die Idealisierung des Schäferlebens in Kunst und Musik während der Aufklärung im Fokus. In unterschiedlichen Formaten – Musiktheater, Schauspiel und Konzert – beleuchten nationale und internationale Künstler sowie etablierte Ensembles die sogenannte Pastorale als Sehnsuchtsort. Das Festival der Musikkultur Rheinsberg gGmbH unter der künstlerischen Leitung von Prof. Georg Quander setzt seine programmatische Linie, den ehemaligen Musenhof der beiden preußischen Prinzen Friedrich und Heinrich in zeitgenössischen Interpretationen von Oper, Schauspiel und Konzert im Norden Brandenburgs wieder aufleben zu lassen, fort.
Im Zentrum des vielfältigen Programms steht eine Neuproduktion von Wolfgang Amadeus Mozarts „Der königliche Hirte“(„Il re pastore“, UA 1775 in Salzburg) – ein anrührendes, verspieltes Schäferspiel, in dem Liebe und Standhaftigkeit eines Prinzen über alle Widrigkeiten siegen: Aminta, der ein zufriedenes Schäfer-Dasein fristet und zunächst nichts von seinem königlichen Blute weiß, freut sich auf die Hochzeit mit seiner Geliebten Elisa. Doch eines Tages soll er den Thron besteigen und die Tochter des ehemaligen Tyrannen heiraten. Hinter diesen staatspolitischen Beziehungsmaßnahmen steckt Alexander der Große: Der will nach bestem Wissen und Gewissen so den Frieden sichern. Es entspinnt sich eine berührende Geschichte über Pflichterfüllung, Loyalität, Selbstbestimmung und persönliches Glück.
Mit seinem unermesslichen Melodienreichtum wird das Werk von Regisseur André Bücker (Intendant Staatstheater Augsburg) im Schlosstheater Rheinsberg neu befragt. Die gesamte Besetzung speist sich aus Preisträger*innen des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Unter der musikalischen Leitung von Florian Ludwig spielt die Kammerakademie Potsdam. Für Bühne und Kostüm zeichnet Imme Kachel verantwortlich. Die Aufführungen finden in italienischer Sprache und mit deutschen Übertiteln statt.
(Premiere: Karfreitag 18.4. – Zweitvorstellung: Ostersonntag 20.4.)
Mit „Die Laune des Verliebten“ aus der Feder des jungen Johann Wolfgang von Goethe am Karsamstag (19.4.) ist ein selten aufgeführtes Theaterstück zu erleben: Es gilt als eines der schönsten deutschen Schäferspiele, das von einer enormen sprachlichen Kraft getragen wird. Auch hier steht die Sehnsucht nach einem Dasein in einer heilen Welt im Mittelpunkt: Die schäferliche Glückswelt zweier Paare gerät durch Beziehungsirrungen und Eifersuchtsverwirrungen ins Wanken – in seiner Darstellung der Geschlechterverhältnisse und der Suche vierer junger Menschen nach einer utopischen, heilen Welt wirkt das Drama von 1779 überraschend modern. Die beiden Hauptrollen verkörpern die vielversprechenden Schauspieler Rebecca Kunikowski und Arne-Carlos Böttcher; Paul Polack sowie Countertenor Edu Rojas ergänzen das Ensemble. Es inszeniert der aufstrebende Berliner Regisseur Carlo Nevio Wilfart. Das Bühnenbild gestaltet Imme Kachel, die Kostüme Linda Tiebel.
Die lautmalerischen Naturschilderungen der Pastoralromantik geben auch im Matineekonzert „Der Traum von Arkadien – Szenen aus dem Leben der Hirten von Mozarts ‚Bastien und Bastienne‘ bis Schuberts ‚Der Hirt auf dem Felsen‘“ am Ostermontag (21.4.) den Ton an: Instrumentalisten der Barenboim-Said Akademie interpretieren gemeinsam mit dem Tenor Maximilian Vogler und Sopranistin Valérie Fleur Ryser – beide Preisträger des Gesangswettbewerbs – vom Arkadien-Topos inspirierte Musik. Ein kurzweiliges Programm mit Arien, Ensembles und Liedern aus dem 18. und 19. Jahrhundert – u.a. von Carl Maria von Weber und Giacomo Meyerbeer. Da darf auch Beethovens „Pastorale“ nicht fehlen, deren erster Satz in der legendären Klavierbearbeitung von Franz Liszt erklingt.
Zum Festspiel-Auftakt und zur österlichen Einstimmung erwartet die Besucher am Abend des Gründonnerstags (17.4.) die renommierte Lautten Compagney Berlin mit Carl Heinrich Grauns Passionsoratorium „Der Tod Jesu“. 1755 in Berlin uraufgeführt und rund 130 Jahre lang nahezu ununterbrochen zur Osterzeit auf den Spielplänen, wurde das Werk später von den Passionen Bachs verdrängt. Die Rheinsberger Wiederaufführung unter Dirigent Wolfgang Katschner möchte das Werk in der St. Laurentius Kirche neu beleuchten. Es singt der Kammerchor der Berliner Singakademie. Die Soloparts übernehmen die Sopranistin Sophie Bareis und der Bariton Vincent Wilke – beide Preisträger des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg – sowie der Tenor Berk Altan.
Der reguläre Vorverkauf beginnt am Mo, 21.10.24, um 10 Uhr online auf der Website der Osterfestspiele Schloss Rheinsberg und an allen Reservix-Vorverkaufsstellen. Im Vorverkauf können zudem exklusive Oster-Pakete des Festspielprogramms vergünstigt erworben werden; ausschließlich telefonisch und per Mail bis zum 31.1.25.