Woyzeck ist ein einfacher Soldat – gefangen in einem Teufelskreis aus Unterdrückung und sozialer Ungerechtigkeit. Gewalt und Ausbeutung gnadenlos ausgeliefert ist auch Marie, eine unverheiratete Mutter und unterdrückte Frau. Wo keine Hoffnung ist, findet der Mensch keine Freiheit: Eine Gesellschaft frisst ihre Kinder.
Das Dramenfragment »Woyzeck« war revolutionär, als es 1879 erstmals erschien – da war sein Schöpfer Georg Büchner bereits über 40 Jahre tot. Als der Komponist Alban Berg den Stoff 1921 zu einer Oper formte, war es nicht weniger radikal. Heute, nochmals rund 100 Jahre später, scheint der Stoff aktueller denn je.
Die Figuren und ihre Schicksale stehen im Mittelpunkt der Musiktheaterproduktion, in der die epochemachenden Woyzeck-Versionen Büchners und Bergs auf neue, exklusiv zu diesem Anlass komponierte Musik von Krystoffer Dreps treffen. Mit seiner eindrücklichen Musiksprache legt der Komponist eine weitere Schicht im „Woyzeck-Mythos“ frei: Dabei treffen Orchesterklänge, Improvisation und elektronische Musik auf Nummern des legendären amerikanischen Sängers Tom Waits, der im Jahre 2000 mit seinem Musical „Blood Money“ eine ganz eigene Woyzeck-Interpretation aus der Taufe hob. Nach seiner gefeierten Uraufführung in Oldenburg im April und einer Aufführung in Bremen findet diese vielschichtige Produktion nun ihren Weg nach Rheinsberg.
Das Programmheft zu Produktion können sie hier downloaden.
Geeignet für Personen ab 16 Jahren.
Ein Kooperationsprojekt des Instituts für Musik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in Kooperation mit dem Oldenburgischen Staatstheater und der HfK Bremen im Rahmen von klangpol, der IGS Flötenteich (Oldenburg) sowie der AG Musiktheater der ASSITEJ Deutschland.
(Fotos: Bild 1 – Wiebke Hermsteiner / Bild 2 – Nicola Meiburg)