Die legendäre Schauspielerin Hanna Schygulla kommt nach Rheinsberg! Und wirft mit Moderator Knut Elstermann den Blick zurück auf einen epochemachenden Film aus dem Jahre 1974: Rainer Werner Fassbinders Verfilmung von Theodor Fontanes »Effi Briest«, in dem Schygulla selbst die Titelrolle verkörperte. Es war eine der zahlreichen Zusammenarbeiten des kongenialen Duos Fassbinder-Schygulla, das mit Filmen wie »Die Ehe der Maria Braun« oder »Lili Marleen« Filmgeschichte schrieb. Gemeinsam erlangten sie Weltruhm.
Es ist eine der berühmtesten der unzähligen Verfilmungen von Theodor Fontanes Jahrhundertroman „Effi Briest“. Es ist die tragische Geschichte einer Frau, die von einer sittenstrengen, verlogenen Gesellschaft ausgestoßen wird. Fassbinder inszenierte stark, Schygulla spielte klug: Das Werk ist nicht nur erzählerisch, sondern auch visuell ein bemerkenswerter Film, der nach den gesellschaftlichen Hintergründen der Tragödie fragt. Fassbinders Werke waren kontrovers – und sie sind es bis heute. Die ZEIT schrieb damals: »Jedes Wort, im Dialog und im Kommentar, der den Dialog aufnimmt, weiterführt, der Handlung vorgreift oder eine Dialektik zum Bild entwickelt, steht bei Fontane: keine Literaturverfilmung, sondern ein Film als Lektüre; man sieht und hört und liest einen Roman.«
Filmkritiker und Moderator Knut Elstermann präsentiert im Laufe des Jahres im Schlosstheater Rheinsberg vier sehenswerte Verfilmungen von Fontanes berühmtestem Roman. Den Abschluss der Reihe bildet die Verfilmung »Der Schritt vom Wege« (1937) von Gustaf Gründgens am 15. November. Dann ist die Wissenschaftlerin und Fontane-Expertin Gabriele Radecke zu Gast. Mehr Informationen gibt es hier.
(Fotos: Schygulla (c) Anna Frandsen / Elstermann (c) Jochen Saupe)